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Aufgalopp 575: Zur Doppelrennbahn in Hamburg

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 575 vom Freitag, 05.07.2019

Vier Redner traten am Montag beim Senatsempfang anlässlich der 150. Austragung des Derbys im noblen Hamburger Rathaus auf das Podium. Das Wort „Doppelrennbahn“ wurde von keinem in den Mund genommen. Seit über 15 Jahren wird das Thema in der Hansestadt diskutiert, mal mehr, mal weniger intensiv, geschuldet der Tatsache, dass das Gelände der Trabrennbahn in Bahrenfeld bebaut werden soll. Das ist längst beschlossen und verkündet, fragt sich nur wann. Die Verantwortlichen halten sich zurück, „die Planungen dauern an“, heißt es immer wieder, im Hamburger Abendblatt wurden jetzt ein paar eindrucksvolle Zahlen präsentiert, denn billig würde eine solche Bahn sicher nicht. Allein die Machbarkeitsstudien haben die Stadt schon eine sechsstellige Summe gekostet. Es besteht die Hoffnung, dass noch im Herbst eine Entscheidung verkündet wird, doch irgendwie glaubt niemand daran. Zudem finden im kommenden Jahr Bürgerschaftswahlen statt, gewöhnlich drückt sich die Politik im Vorfeld derartiger Ereignisse auch, Konkretes und Teures zu verkünden.

Wenn es eine solche Bahn geben sollte, muss sie auch bespielt werden. Eine Derby-Woche in Hamburg mit sieben Renntagen zu stemmen, dürfte möglich sein, aber sicher nicht mehr Galopprennveranstaltungen, das hat die Vergangenheit gezeigt. Das Problem liegt eher bei den Trabern. Konstanz gibt es bei den Renntagen in Bahrenfeld längst nicht mehr, keine zwei Dutzend Veranstaltungen werden dort im Jahr noch durchgeführt.  Eigentlich zu wenig, um eine kostspielige Doppelrennbahn zu bauen. So erscheint es nicht unmöglich, dass auch in 150 Jahren noch ein Derby auf einer vielleicht doch etwas moderneren Bahn in Horn gelaufen wird, der Trabrennsport in Hamburg aber irgendwann völlig von der Bildfläche verschwindet.

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