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Aufgalopp 805

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 805 vom Freitag, 16.02.2024

Baden Galopp, wird, wie in der vergangenen Woche publiziert, künftig Besitzergemeinschaften Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, zusätzlich zu der bereits bestehenden Owners und Trainer Lounge. Es handelt sich, wenn wir es denn richtig verstehen, um reine Aufenthaltsräume mit der Möglichkeit, die Rennen vom Balkon aus zu verfolgen, Speis und Trank sind natürlich nicht eingeschlossen. Eine löbliche Idee und ein Beitrag zur oft geforderten “Willkommenskultur”. Grundsätzlich, aber das ist hier nicht das Thema, fällt unter den Begriff Besitzergemeinschaft natürlich auch ein Stall mit zwei Eignern. Man wird sehen, wie es angenommen wird.

Es lohnt sich ein Blick nach Großbritannien. Hat dort ein Besitzer an einem Renntag einen Starter, dann wird ihm der rote Teppich ausgerollt. Eine Stichprobe zeigt, dass selbst kleinere Bahnen wie Market Rasen, Uttoxeter oder Hamilton Besitzer frei verköstigen, egal, in welchem Rennen sie Starter haben. Hamilton, eine Bahn in Schottland, bietet Syndikaten bis zu sechs Gratisessen, zwölf freie Eintrittskarten und Parkplätze an. In Uttoxeter gibt es sogar acht warme Mahlzeiten, aber keinen Alkohol, während das reiche Ascot noch eine halbe Flasche Wein pro Kopf zulegt. Nun ist die finanzielle Situation der dortigen Rennbahnen eine andere. Wer am Renntag keinen Starter hat und sei es ein Scheich aus dem Mittleren Osten, muss Eintritt zahlen. In Deutschland kann jeder, der auch nur ein Bein eines Pferdes besitzt, eine Besitzerkarte erwerben. Der Erlös geht aber nicht an die Veranstalter der Rennbahn, sondern an den Verband. Denn die Bahnen müssen derartige Ausweisbesitzer zähneknirschend passieren lassen. Sie haben nichts davon und man kann nur schätzen, wie hoch der Prozentsatz der Personen ist, die an Renntagen keinen Eintritt entrichten müssen. Für die Rennvereine eine unbefriedigende Lösung.

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