Aufgalopp 809

Die Schweiz ist sicher nicht der Hotspot der internationalen Rennsportszene. Turf und Trab dümpeln so daher, es gibt einige positive Initiativen, Dielsdorf bei Zürich mit einem rührigen Team ist ein Beispiel, eine über die Grenzen reichende Aufmerksamkeit zieht stets St. Moritz auf sich, doch ob dort trotz aller Bemühungen angesichts des Klimawandels weiterhin Rennen auf dem See stattfinden können, ist fraglich. Es scheint von Jahr zu Jahr schwieriger zu werden. Hindernisrennen gibt es auch noch, aber wenn da einmal fünf Pferde starten, ist das schon ein großes Feld. 

Doch jetzt haben sich die Schweizer zu einem grossen Schritt entschlossen. Als erstes Rennsportland in Mitteleuropa - Skandinavien ist da außen vor - hat der Dachverband beschlossen, den Einsatz der Peitsche ab sofort zu verbieten. Sie darf zwar noch mitgenommen werden, aber nur zur Korrektur. Das exakte Regelwerk soll in den nächsten Tagen ausgearbeitet werden, da die Maßnahmen ab dem 1. April greifen. Es gab zwar Stimmen, die dagegen sprachen, aber letztlich war es eine große Mehrheit im Verband, die dafür war. Und: es gab unisono ein positives Echo in den nicht-rennsportlichen Medien. 

Natürlich ist das keine Blaupause für andere Länder. Doch wird die Entwicklung schwer zu stoppen sein. Die in den sozialen Netzwerken gerade in den vergangenen Wochen kursierenden Videos, in denen die Peitsche durchaus ein Thema ist, haben eine enorme Reichweite gehabt. Immerhin ist man in Deutschland auf gutem Weg. Im Gegensatz zu England, wo gerade im Hindernissport der Einsatz der Peitsche bei manchen Reitern selbst bei überlegenen Pferden Pflicht zu sein scheint. Aber den Diskussionen wird sich auch in Zukunft niemand entziehen können.