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Aufgalopp 808

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 808 vom Freitag, 15.03.2024

Am Sonntag ist das Wintermeeting auf der Dortmunder Sandbahn beendet worden und wie immer wird es nur wenige geben, die darüber in Trauer verfallen. Der Rennverein hat zweifellos das Beste daraus gemacht, der Besuch war deutlich besser als in den Vorjahren, die Bahn war lebendiger, es gab neue Ideen. Sportlich gesehen war es ein mühsames Geschäft. Im zweiten Winter in Folge werden in Dortmund Rennen nur noch alle 14 Tage gelaufen und trotzdem ist es ein immer schwierigeres Unterfangen geworden, genügend Starter zu bekommen. Das liegt, und da kann es eigentlich keine Diskussionen geben, nicht nur an dem angebotenen Geläuf, denn auch an den jetzt anstehenden Grasbahnrenntagen kommt es nicht gerade zu kopfstarken Feldern. 

Trotzdem wird unverändert über den Bau einer Polytrackbahn diskutiert. Viel Euphorie ist da im Moment nicht zu spüren. Wenn Dortmund ein Platz dafür wäre, müsste die Grasbahn weichen. Und man müsste halt im Sommer regelmäßig Rennen anbieten. Doch für zusätzliche Veranstaltungen reicht im deutschen Rennsport die Zahl der Pferde einfach nicht aus. Eine solche Bahn würde sich langfristig sicher nur mit mindestens zwanzig Renntagen pro Jahr rechnen, es würde auf Kosten anderer Veranstalter gehen, wobei viele ohnehin quantitativ schon am unteren Limit angekommen sind. Ein Argument für eine solche Bahn wäre sicherlich, auch wenn es merkwürdig klingen mag, der Klimawandel. Die immer trockeneren Sommer zwingen die Rennbahn zu intensiverer Bewässerung - und wer über keinen eigenen Brunnen verfügt, also das Gros der Bahnen, muss dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Am Ende bleibt aber trotzdem eine Erkenntnis: Die ganze Diskussion kommt zu spät. Vor zwanzig Jahren hätte ein solche Bahn Sinn gemacht. Heute nicht mehr.

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