Drucken Redaktion Startseite

Post aus Prag - Tai Chi-Sohn wird für 2000 Guineas nachgenannt

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 565 vom Freitag, 26.04.2019

Aussagen über den Dreijährigen-Jahrgang haben im Frühjahr nur eine sehr bedingte Relevanz. Diverse Einschätzungen der Aktiven müssen oft sehr flexibel ergänzt und geändert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der vom Gestüt Ohlerweiherhof gezüchtete Amazing Gangster (Tai Chi). Noch vor dem Trial für die Prager Frühjahrsklassiker – Professor Václav Michal-Memorial (1400 m, ca. 5.800 Euro) – wurde der Hengst, dessen Mutter Amidala eine Halbschwester der Listensiegerin Amazing Beauty ist und den Andrzej Zielinski für 9.000 Euro auf der BBAG Jährlingsauktion gekauft hatte, als ein reiner Flieger eingestuft, der gar nicht für die tschechischen 2000 Guineas in Frage kommt und ein paar Sprintrennen vor dem Wechsel auf die Hindernisse laufen soll. Amazing Gangster gewann aber am Montag Start-Ziel und wird nun für die 2000 Guineas nachgenannt.

Alles in allem war es ein Kunststück des Jockeys Radek Koplík, der sich mit dem Schützling von Greg Wroblewski gleich nach dem Start um mehrere Längen vom Feld absetzte. Schnell war klar, dass Koplík die Kräfte von Amazing Gangster optimal eingeteilt hatte und der Hengst rettete sich um einen Hals vor dem stark endenden Manoamano (Alexandros) ins Ziel. Dritter wurde der in den Farben von Westminster Race Horses laufende Great Gunnar (Aussie Rules) vor dem Favoriten Torque Power (Toronado) aus dem Valentin Bukhtoyarov-Stall. „Auf der Meile wird es weit schwieriger sein. In den 2000 Guineas muss er von hinten gehen, wenn er eine Chance haben soll,“ meinte Koplík über den Sieger.

Klick zum Video

Einen Sieg eines Tai Chi-Produkts in einem größeren Rennen gab es am letzten Wochenende übrigens auch in Budapest, wo sich der von Heiko Johanpeter gezogene Vierjährige Nancho hochüberlegen um 6 Längen das Gróf Hunyady József Emlékverseny Hendikep (1600 m, ca. 2.800 Euro) holte. In seinem Sattel war der ehemalige Jockeychampion und bisheriger Trainer Sándor Kovács, der in dieser Saison sein Comeback gibt. 

Klick zum Video

Die besten ungarischen Pferde waren aber in den letzten Tagen im Ausland zu sehen. Der letztjährige klassische Sieger Tour To Paris (Fuisse), der sich nun im Training von Pia Brandt befindet, gab am Montag in Longchamp sein französisches Debüt und konnte die hohen Erwartungen erfüllen. Unter Gregory Benoist löste er seine erste Aufgabe im Prix du Gros Caillou (Cl. 1, 1400 m) hochüberlegen um 3 Längen. Kurioserweise belegte den zweiten Platz der vierjährige Orbaan (Invincible Spirit). Der amtierende Derbysieger Esti Fény (Pigeon Catcher) sicherte sich bei seinem ersten Ausflug außerhalb Ungarns den vierten Platz im Preis von Dahlwitz in Hoppegarten.

In Bratislava probte man ähnlich wie in Prag für die Frühjahrsklassiker. Der Preis der dreijährigen Hengste (1700 m, 7.000 Euro) entwickelte sich zu einem Zweikampf zwischen Ryony (Zoffany) und Arcturus (Fast Company), die 10 Längen vor dem Rest den Sieg unter sich ausmachten. Am Ende behielt der von Jockey Jaroslav Línek selbsttrainierte Ryony einen Hals-Vorteil vor dem ehemaligen Schützling von Joseph O’Brien, der im Winter vom Stall Meridian erworben wurde und nun bei Frantisek Holcák steht. Den dritten Rang belegte Filip (Intello) vor dem im Gestüt Keilhof geborenen Wirrwarr (Jukebox Jury).

Klick zum Video

Im Preis der dreijährigen Stuten (1700 m, 7000 Euro) demonstrierte die aus Irland importierte Nikeandnemesis (Xtension) ihre Klasse. Unter Jaromír Safár gewann sie mit großem Speed von der letzten Position und verwies die Ungarin Crashing Power (Foxwedge) und die Winterfavoritin O’ffensive (Anodin) auf die Plätze. Die vom Gestüt Küssaburg gezüchtete Palmera (Jukebox Jury) wurde Fünfte.

Klick zum Video

Martin Cáp, Prag

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90