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Post aus Prag - BBAG-Kauf gewinnt ungarische 2000 Guineas

Klassischer Sieg für die Schlossgarten-Zucht durch Arames. Foto: offiziell

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 767 vom Freitag, 12.05.2023

Deutsche Zuchterfolge in osteuropäischen klassischen Rennen sind in letzter Zeit rar geworden. Einer der Hauptgründe sind die Veränderungen des Jährlingsmarktes und insbesondere des Preisniveaus. Zahlreiche Kunden vor allem aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei sind auf den Iffezheimer Auktionen mit anderen Strategien als vor fünfzehn Jahren unterwegs, mögliche klassische Hoffnungen werden oft vor allem in Deauville und Newmarket gesucht. Am vergangenen Sonntag holte sich allerdings ein BBAG-Kauf die Ungarischen 2000 Guineas - Nemzeti Díj (1600 m, ca. 10.700 Euro). Der auf der Jährlingsauktion für 17 000 Euro erworbene Arames (Zarak) aus der Zucht des Gestüts Am Schlossgarten setzte sich unter Tomás Lukásek um 5 Längen ab und sorgte für einen weiteren Erfolg des Stalles Jazy Team und Trainer Pál Csontos. Hinter dem Hengst, dessen nicht gelaufene Mutter Avenicean (Medicean) die rechte Schwester der Preis der Diana (Gr. I)-Siegerin Almerita (Medicean) ist, belegten Carlos Ray (Sioux Nation) und der Favorit Amore Boy (Shamalgan) die weiteren Plätze.

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In den Ungarischen 1000 Guineas - Hazafi Díj (1600 m, ca. 7.500 Euro) gab es einen Sieg der einheimischen Zucht. Die von Attila Szücs gezogene Csinibaba (Prometheus) rettete sich mit Vivien Mocsinka um einen Hals vor Respectation (Buratino) ins Ziel. Den dritten Rang sicherte sich die in Ungarn für den österreichischen Stall Lucky Friends trainierte Coca Cielo (Silver Frost) aus der Zucht von Dr. Isabella Copar.

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Ein aus deutscher Perspektive interessantes Resultat hatte das Kincsem+ Bábolnai Díj (2200 m, ca. 4.300 Euro). Der vom Gestüt Etzean gezüchtete letztjährige St-Leger Sieger Agreement (Lord Of England), ein Sohn der Gruppe-Siegerin Ars Nova (Soldier Hollow), kam unter Stanislav Georgiev locker nach Hause und erinnerte an die in der Region früher sehr erfolgreiche Familie seiner dritten Mutter Arva (Scottish Rifle). 3/4 Längen hinter ihm sicherte sich Berkshire Rebel (Sir Percy) den zweiten Platz vor Adonis (Siyouni).

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Am selben Tag wurden auch die Frühjahrsklassiker in Bratislava entschieden. In den Slowakischen 1000 Guineas Jarná cena kobýl (1700 m, 19.000 Euro) setzte sich die von Besitzer Jirí Charvát selbstgezogene Feschanda (Dariyan) durch. Die Tochter der tschechischen 1000 Guineas-Siegerin French Quebec (Excellent Art) deklassierte ihre Gegnerin um 5 Längen, was auf der Rennszene um einige Verwirrung sorgte, denn ihr Trainer Pavel Tuma sagte in einem Interview für das Rennprogramm Bratislava, dass die Stute nicht gut genug sei und schon bald in Hürdenrennen starten soll. Auf den weiteren Plätzen kamen Blue River (Fairlypi), Magdalenn (Anodin) und die von Michael Figge trainierte A Stolen Kiss (Brazen Beau) ins Ziel.

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In den 2000 Guineas - Velká jarná cena (1700 m, 19.000 Euro) – konnte sich der Traditionsstall PD Senica mit Trainerin Zuzana Kubovicová über den Außenseitersieg von Manatan (Manatee) freuen. Der von Ján Havlík gerittene Hengst schlug um 3/4 Längen den nicht besonders glücklich gerittenen Charpentier (Cracksman), hinter dem der von Westminster Race Horses selbstgezüchtete King Mollenkott (Footstepsinthesand) guter Dritter wurde.

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Im Rahmenprogramm gab das amtierende tschechische Pferd des Jahres Gasparini (Eagle Top) sein Saison-Debüt im Großen Mai-Preis (2400 m, 5.800 Euro) und lange sah es so aus, als ob der letztjährige Sieger des Slowakischen Derby auch diese Aufgabe lösen würde. Am Ende wurde musste er sich aber um einen Hals dem stark verbesserten Orry (Adlerflug) geschlagen geben. Der vom Gestüt Römerhof gezüchtete 4-jährige Wallach des Stalles Meridian SK bestritt erst sein fünftes Rennen und zeigte unter seinem Trainer Jaroslav Línek weitere Reserven. Das dritte Platzgeld sicherte sich der im Gestüt Görlsdorf geborene Goldschatz (Sea The Moon).

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In Tschechien wurden am vergangenen Wochenende nur die 1000 Guineas – Jarní cena klisen (1600 m, ca. 23.300 Euro) in Most gelaufen. Nach der Niederlage in einem Vorbereitungsrennen im April zeigte sich die beste zweijährige Stute des letzten Jahres Salt Mix (Gutaifan) wieder von ihrer besten Seite und gewann mit David Liska sicher um 3/4 Längen. Für Trainer Václav Luka jr. war es bereits der dritte Sieg in diesem Rennen, der Stall BoKaBau freute sich über einen der größten Erfolge in seiner bisherigen relativ kurzen Geschichte. Starke Zweite wurde die in dieser Saison zum ersten mal laufende Shining Sky (Pedro The Great), die ohne große Mühe die Trial-Siegerin Ballerina (Taareef) auf den dritten Rang verwies.

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Am Montag fand in Pardubitz das erste bessere Cross Country-Rennen der Saison Úvodní cross country Koroka (4550 m, ca. 6.400 Euro) statt. Start-Ziel brillierte hier der von Josef Bartos gerittene Lodgian Whistle (Silver Whistle) aus dem Stall von Josef Vána, gefolgt von Imphal (Golden Tirol) und dem vom Stall 5-Stars gezüchteten Royal Gino (It's Gino), der nun in Bratislava von Marián Stangel trainiert wird.

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Martin Cáp, Prag

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