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Aufgalopp 133 zur Disqualifikation von Nice Danon

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 133 vom Freitag, 24.09.2010

Die nachträgliche Disqualifikation von Nice Danon als Sieger des Zukunfts-Rennens hat in den letzten Tagen, ob auf der Rennbahn oder in den einschlägigen Foren des Internets, erhebliche Diskussionen ausgelöst. Den Sieger eines Gruppe-Rennens setzt man halt nicht so einfach zurück, es geht schließlich nicht nur um den Geldpreises, sondern um den Wert des Pferdes. Ein Gruppe-Sieg liest sich im Pedigree schon ganz anders, erhebliche Summen sind im Spiel.

Die Entscheidung ist sicher grenzwertig, es gibt auch Merkwürdigkeiten. So hat Filip Minarik, der Jockey von Salona, in Iffezheim vor der Rennleitung überhaupt nichts ausgesagt, in Köln kam er mit einem vorbereiteten Text zur Verhandlung. Schaut man sich das Video an (siehe Rennanalyse Seite 4), dann kann man so oder so urteilen. Das dreiköpfige Renngericht, in dem im Übrigen diesmal kein Praktiker, also ein ehemaliger Jockey oder Trainer saß, war der Meinung, dass der Ausgang des Rennens ohne die Störung auch hätte anders ausgehen können. Das ist zu akzeptieren, auch wenn die Stewards das in England mit Sicherheit anders gesehen hätten. Nach den dortigen Regeln wäre Nice Danon nie disqualifiziert worden. Trotz aller Überlegungen nach dem Fall Dar Re Mi ist es in Europa immer noch nicht zu einer einheitlichen Regelung gekommen.  Der aktuelle Fall Danedream in Frankreich zeigt zudem, dass man als Auswärtiger immer schlechtere Karten hat. Der einzige Trost kann nur sein, dass Schiedsrichter nicht nur beim Pferderennen Fehler machen. Auch wenn sie da unzählige Mal das Video vom Rennen anschauen können, bis sie zu einer Entscheidung kommen.

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