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Andolini tritt aus dem Schatten der Trainingsgefährten heraus

Andolini beim Aufgalopp Foto: www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Gleich drei Derby-Starter befanden sich im fünfköpfigen Aufgebot des Großen Sparkassenpreises - Preis der Stadtsparkasse Düsseldorf (Gruppe III, 2100m, 55.000€) am Sonntag auf der Düsseldorfer Rennbahn. Von diesen Drei hatte der von Andreas Wöhler auf dem Gestüt Ravensberg vorbereitete Andolini als Sechster in Hamburg die beste Platzierung geschafft. Und er war es auch, der auf dem Düsseldorfer Grafenberg mit dem Wöhler-Stalljockey Eduardo Pedroza im Sattel wieder das bessere Ende gegen die beiden Derby-Konkurrenten hatte und gleichzeitig auch die beiden neuen Gegner hinter sich lassen konnte, so dass für den im Besitz des Merseburger Verlegers Thomas Gehrig stehenden Kallisto-Sohn der erste Gruppe-Erfolg seiner Karriere heraussprang.

Die Wetter hatten der Derby-Platzierung nicht die entscheidende Rolle bei ihren Dispositionen eingeräumt und den in Hamburg direkt hinter Andolini auf Rang 7 ins Ziel gekommenen Salon Soldier (Andrasch Starke) auf den Favoritenschild gehoben. Der Schiergen-Schützling war es auch, der unmittelbar nach dem Start im kleinen Fünferfeld das Heft des Handelns in die Hand nahm und die Führungsarbeit verrichtete. Andolini legte sich hinter ihn, setzte ihn dann aber bereits am Düsseldorfer Berg vor Erreichen der Zielgerade unter Druck. In der Zielgerade entspann sich sofort ein Zweikampf zwischen ihnen, der schon Mitte der Gerade eindeutig entschieden war. Andolini zog vom Gegner weg und war auf dem Weg zum leichten Sieg.

Mit Speed kam der Schweizer Gast Raheb (Frederic Spanu) dahinter sogar im letzten Galoppsprung noch am nachlassenden Salon Soldier vorbei, so dass der Sieger des österreichischen Derbys und Zweitplatzierte des Schweizer Derbys auch auf dem Grafenberg zwei Längen hinter Andolini keine schlechte Figur machte. Ohne Chance auf mehr blieben für Stall Nizzas Nexius (Alexander Pietsch) und den Derby-Achten Nostro Amico (Terence Hellier) nur die Plätze 4 und 5. Der Harley-Schützling Darak war bereits am Morgen vom Rennen abgemeldet worden.

Bei seinem erst sechsten Karrierestart erzielte Andolini in Düsseldorf seinen bereits dritten Sieg. Die beiden früheren Erfolge, der erste beim Lebensdebüt als Youngster in Bremen, der zweite beim Saisondebüt in Hoppegarten, kamen allerdings in der Maidenklasse zustande. Beim 2. Rang im Iffezheimer Derby-Trial auf Listenebene deutete er jedoch bereits im Frühjahr an, dass er zur erweiterten Spitzengruppe seines Jahrgangs zu rechnen ist. Als Halbbruder der mehrfachen Gruppe-Siegerin Antara ist er in dieser Hinsicht allerdings auch verwandtschaftlich vorbelastet. Angesichts der zahlreichen Derby-Kandidaten im Wöhler-Quartier stand er zuvor oft im Schatten seiner Trainingsgefährten, was sich auch darin ausdrückt, dass bislang der zweite Wöhler-Stalljockey Jozef Bojko häufiger in seinem Sattel gesessen hatte als Eduardo Pedroza. Mit dem Gruppe-Sieg in Düsseldorf, der Besitzer Thomas Gehrig zugleich ein passendes Geburtstagsgeschenk bereitete, trat Andolini nun erstmals aus dem Schatten der Stallgefährten heraus, auch wenn man den sportlichen Wert dieses Gruppe-Treffers in doch sehr übersichtlicher Konkurrenz nicht überbewerten sollte. Bis er in einem Atemzug mit seiner älteren Schwester genannt werden kann, ist es noch ein langer Weg für ihn.

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