Drucken Redaktion Startseite

Waldpark will in Horn auf die Siegerstraße zurück

Waldpark im Training Foto: www.rennstall-woehler.de

Autor: 

Turf aktuell

Nur einen Ruhetag nach dem Deutschen Derby am Sonntag gönnt man den Turf-Fans, dann beginnt am Dienstag die zweite Hälfte der Rennwoche, die Post-Derby-Renntage. Dabei steht mit dem IDEE Hansa-Preis (Gruppe II, 2400m, 70.000€) gleich die zweite tragende Prüfung des Meetings auf der Derby-Distanz im Mittelpunkt. Anders als am Sonntag kommen hier die älteren Galopper zu ihrem Recht.

Sieben Starter hat die Prüfung angelockt, sie alle stammen aus heimischen Quartieren. Ausländische Gäste fehlen wie beim Derby auch in dieser Prüfung. Ob man dies der abschreckenden Wirkung der deutschen Teilnehmer zuschreiben mag oder als Folge des in Deutschland geringen Preisgeldniveaus in Prüfungen dieser sportlichen Kategorie interpretiert, ist eine Frage des Standpunkts, eindeutig belegen lässt sich keine der beiden Begründungen.

Unter den sieben Teilnehmern des Hansa-Preises befindet sich auch Gestüt Ravensbergs Waldpark. Der 4jährige Dubawi-Sohn aus dem Quartier von Andreas Wöhler konnte sich vor einem Jahr in Hamburg als Derby-Sieger auszeichnen und schien als ungeschlagener Jahrgangsprimus vor einer großen Karriere zu stehen. Doch nach dem Derby lief bei ihm nicht mehr viel, er blieb bei vier Starts bislang sieglos. Vielleicht platzt bei der Rückkehr an die Stätte seines größten Triumphs endlich der Knoten und er kann mit Eduardo Pedroza im Sattel wieder auf die Siegerstraße zurückfinden.

Sein größter Widersacher im Hansa-Preis dürfte Gestüt Schlenderhans Atempo (Adrie de Vries) werden. Der spätreife Jahrgangsgefährte Waldparks, der Ende April den Kölner Gerling-Preis gewinnen konnte, erlitt zuletzt auf der Anreise zu einem Gruppe I-Rennen in Rom eine Kolik, die sich durch die einsetzende Panik im Transporter verschlimmerte und einen Start in Italien unmöglich machte. Die gesundheitlichen Probleme des Hirschberger-Schützlings sollen ausgestanden sein, so dass der Monsun-Sohn im Hansa-Preis wieder voll einsatzbereit ist. Auch eine der beiden Stuten im Feld, die 5jährige Ovambo Queen (Filip Minarik) aus dem Stall von Dr. Andreas Bolte im westfälischen Lengerich, verdient nach ihren konstant starken Leistungen der Vergangenheit einigen Kredit. Mit Ausnahme ihres Lebensdebüts als Zweijährige war die Kalatos-Tochter bei allen dreizehn weiteren Rennbahnauftritten unter den ersten Drei, sechsmal – davon zweimal auf Gruppe- und dreimal auf Listenebene – gelang ihr sogar der Sieg. Zuletzt zeigte sie beim Saisondebüt als Zweite hinter Danedream in Iffezheim etlichen Hengsten die Hufe, was ihr in Hamburg Chancen einräumt.

Dass auch Außenseiter in großen Rennen am Ende die Nase vorn haben können, ist durch Pastorius im Deutschen Derby am Sonntag wieder nachdrücklich in Erinnerung gerufen worden. Um die Rolle des größten Außenseiters im Hansa-Preis streiten sich etliche Kandidaten. Während Gestüt Ebbeslohs Lindenthaler (Andrasch Starke), obwohl komplett ohne bessere Leistung in dieser Saison, allein schon durch den Jockey seinen Anhang beim wettenden Publikum finden wird, hat der zweite Schiergen-Vertreter Silvaner (Terence Hellier) zusätzlich zum Derby-Siegjockey auch noch zwei ansprechende Platzierungen bei den beiden letzten Starts auf Gruppe II-Ebene in Köln und Iffezheim gezeigt, so dass der größte Außenseiter kaum im Schiergen-Duo anzusiedeln ist. Ob die aus Hoppegarten anreisende 5jährige Stute Kasumi (Alexander Pietsch) bei ihrem ersten Start in einem Gruppe-Rennen oder der gleichaltrige Hengst Baschar (Viktor Schulepov), der zuletzt in einem kleinen Dortmunder Rennen das Vertrauen der Wetter als Favorit nicht einlösen konnte, die höchste Siegeventualquote aufweisen werden, erscheint offen.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90