Stall Grafenbergs Lingolana gewinnt der Preis der Fortuna Düsseldorf

Es waren eigentlich nicht die besten Voraussetzungen, um eine Veranstaltung unter freiem Himmel abzuhalten. Temperaturen um die zehn Grad, Regen vom ersten bis zum letzten Rennen. So war der Besucherzuspruch auch beim Saisonauftakt auf der Rennbahn auf dem Düsseldorfer Grafenberg übersichtlich. Immerhin hatten sich am Fortuna Düsseldorf-Renntag zahlreiche Fans des Zweitligisten eingefunden, vor dem Zelt, in dem mehrere Spieler Autogramme gaben, bildeten sich eine lange Schlange. 

Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Rennen und Ergebnissen sowie den Videos unter Renndetails: Klick!

Dass am Ende mit Lingolana ein Pferd im Besitz des Stalles Grafenberg den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Fortuna Düsseldorf gewann, passte da durchaus ins Bild. Rennvereins-Vize und Fortuna-Aufsichtsrat Albrecht Woeste ist der Motor der Besitzergemeinschaft und er präsentierte sich stolz und stilecht mit rot-weißer Krawatte bei der Siegerehrung, die von Oberbürgermeister Thomas Geisel und Fortuna-Spieler Oliver Fink vorgenommen wurde. Dabei wird Lingolana von Waldemar Hickst ausgerechnet in Köln trainiert, doch darüber wurde in diesem Moment geflissentlich hinweggesehen. „Ein richtig gutes Pferd, mit dem wir in diesem Jahr noch auf höherer Ebene angreifen werden“, gab Hickst zu seinem vierbeinigen Schützling zu Protokoll, „letztes Jahr war sie gesundheitlich nicht ganz da, das ist längst ausgestanden.“

Der Favorit des Rennens, der von Sascha Smrczek trainierte Leon Lusio, kam im sechsköpfigen Feld nur auf den vierten Platz, er schien sich auf dem stark aufgeweichten Boden nicht wohl zu fühlen, kam in der entscheidenden Phase nicht recht weiter. Immerhin konnte Smrczek im Rahmenprogramm punkten, Bombelli, ein Neuzugang aus Frankreich, gewann eine der kleineren Prüfungen des Tages, den Preis der Haaner Felsenquelle. Immerhin schon zehnte Jahressieg für den Trainer.

Der zweite 10.000er auf der Karte, das Colter Fenster und Türen-Rennen, ging an einen Gast aus den Niederlanden: Layer Cake, mit neun Jahren schon eine Art Veteran der Szene, sorgte für eine kleine Überraschung, mit Anna van den Troost saß eine Nachwuchsreiterin im Sattel. Die mit favorisierte Manisa aus dem lokalen Stall von Ertürk Kurdu konnte nicht in die Entscheidung eingreifen.

Das erste Rennen der Grafenberger Rennsaison, den Preis von action medeor, hatte sich mit Full Rose ein Pferd geholt, das im Besitz eines Mannes steht, der auf deutschen Rennbahnen nur alle Jahre ein Gast ist. Jaber Abdullah, Geschäftsmann aus Dubai, hat bei Andreas Wöhler in Gütersloh rund dreißig Pferde im Training. „Der wollte noch mehr schicken“, berichtet der Trainer, „aber so viel Platz habe ich nun auch nicht. Schließlich gibt es noch andere Besitzer mit ihren Pferden.“Für Full Rose sind die 1000 Guineas, der Klassiker Ende Mai in Grafenberg ein erstes wichtiges Ziel, „dafür hat sie heute schon einmal die Bahn kennengelernt“, so Wöhler.

Der Witterung geschuldete erfolgte der Start des siebten Rennens, dem Frankenheim-Preis der Fortuna Düsseldorf, wie in altvorderer Zeit mit einer Flagge. Die Startmaschine konnte bei dem schweren Geläuf nicht über das Gelände gezogen werden. Mit dem Donatella im Besitz und im Training von Ralf Rohne gab es prompt einen Heimsieg.  

Erneut holte sich der der von Sascha Smrczek für Frank Maria Van Gorp trainierte Vif Monsieur den Titel "NRZ-Galoppper des Jahres". Der Doyen-Sohn hat im letzten Jahr den Preis der deutschen Besitzer - Niederrhein-Pokal, Gr. III, gewonnen. 

In vierzehn Tagen wird man auf einen Flaggenstart wohl verzichten können – dann steht er nächste Renntag mit einen Grupperennen an. "Den Umständen geschuldet", kommentierte Rennvereins-Geschäftsführer Günther Gudert die Saisonpremiere, der Wettumsatz von 122.000 Euro in acht Rennen blieb den auch deutlich in den Vorjahreszahlen zurück – bei den äußeren Voraussetzungen natürlich keine Überraschung.