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Post aus Prag - Lokotrans gewinnt den Großen Preis der Slowakei

In Bratislava erfolgreich: Martin Laube. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 771 vom Freitag, 09.06.2023

Das erste Juni-Wochenende ist immer das Maß der Dinge im osteuropäischen Rennsport. Innerhalb von ungefähr 24 Stunden werden die Derby-Trials in drei verschiedenen Ländern gelaufen, in Bratislava geht das populäre Turf Gala-Meeting über die Bühne und Budapest kürt das beste ältere Pferd der ersten Hälfte der Saison im traditionellen Millenniumi Díj. Alles in allem aufregende Tage, in denen man in den verschiedenen Ländern nicht nur aufgrund des herrschenden Jockey-Mangels versucht, sich entgegenzukommen, um Termin-Kollisionen zu vermeiden.

Das slowakische Highlight in Bratislava endete mit einem 3:2 Erfolg für die tschechischen Gäste in den bedeutendsten Rennen. Im Großen Preis der Slowakei (2400 m, 27.000 Euro), dem lukrativsten Rennen des Wochenendes, setzte sich der in Frankreich bewährte Aigle Vaillant (Wings Of Eagles) mit Martin Laube in den Farben des Stalles Lokotrans, der gleichzeitig der Hauptsponsor des ganzen Turf Gala Meetings war, durch. Der von Lubos Urbánek trainierte Vierjährige, der letztes Jahr zwei Classe 1-Rennen gewonnen hatte und Vierter auf Listenebene war, profitierte von einem idealen Rennverlauf und schlug um eine halbe Länge den stark laufenden Rex Of Thunder (Night Of Thunder). Dem tschechischen Pferd des Jahres Gasparini (Eagle Top) fehlten weitere 2 3/4 Längen. Der vom Gestüt Römerhof gezüchtete Orry (Adlerflug) konnte seine Top-Leistung aus dem Vorbereitungsrennen nicht wiederholen und musste sich mit dem vierten Platz zufrieden geben.

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Einen tschechischen Einlauf hatte auch das größte slowakische Sprintrennen Preis des Landwirtschaftsministeriums (1200 m, 17.000 Euro), wo der zweimal in der Goldenen Peitsche laufende Worth Choice (Worthadd) unter Jan Verner locker nach Hause kam und im Alter von 7 Jahren eine der besten Formen seiner Karriere abgerufen hatte. Sowohl für Trainerin Stepánka Mysková, als auch für den Stall Vasury Kolesa, die sich seit Jahren vor allem auf das Hindernismetier spezialisieren, war es der bisher größte Erfolg in Flachrennen. 3/4 Längen hinter dem Sieger belegte Jir Sun (Shamardal) den zweiten Platz und guter Dritter wurde bei seinem Debüt in der Region der beste serbische Sprinter der letzten Saison Legionar Srb (Requinto), der seit diesem Jahr von Václav Luka jr. trainiert wird.

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Einen der schönsten Einläufe des Tages bot der Scottish Rifle-Preis (1800 m, 13.000 Euro). Zwei Wochen nach seinem siegreichen Comeback in Prag zeigte sich der einstige Meiler-Champion Ignacius Reilly (Worthadd) erneut in bester Form und gewann mit Václav Janácek um einen Hals vor der tapfer kämpfenden Shabana (Jukebox Jury), für die es die erste Niederlage auf der Rennbahn Bratislava in ihrer Karriere War. Einen weiteren kurzen Kopf dahinter endete Zariyannka (First Defence). Der 7-jährige Ignacius Reilly, nach Nagano Gold ein weiterer Star des Syndikats V3J, steht seit diesem Jahr im mährischen Stall der Trainerin Eva Záhorová.

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Trotz tschechischer Dominanz konnten die Gastgeber relativ zufrieden sein, denn slowakische Pferde holten sich zwei von den fünf großen Rennen. Im Derby-Trial Starohájske kritérium (2000 m, 10 000 Euro) gewann der in den Traditionsfarben des Stalles Strnisko laufende Goldis (Golden Horn), für den Trainer Jaroslav Línek den Jockey Milan Zatloukal verpflichtete. Eine Nase fehlte den Zweiten Mythical Thor (The Gurkha), knapp geschlagen war auch die Dritte Shining Sky (Pedro The Great).

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Der Besitzer Peter Strnisko und Trainer Jaroslav Línek konnten sich auch nach dem Arva-Preis (1800 m, 10 000 Euro) freuen, in dem die Außenseiterin Free Folie (Free Eagle) ihre Trainingskollegen Blue River (Fairlypi) schlug. Das dritte Platzgeld holte sich Fauda (Decorated Knight).

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Bereits am Samstag fand ein großer Renntag im Budapester Kincsem Park statt, der wieder voll im Zeichen des Jockeys Stanislav Georgiev und Trainer Pál Csontos stand. Im Millenniumi Díj (1800 m, ca. 20.300 Euro) wurde der 5-jährige Eggi's Choice (Fascinating Rock) seiner Favoritenrolle gerecht und gewann sicher um eine Länge vor Spartan Devil (Buratino) und Guilin (Cityscape).

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Das gleiche Team holte sich auch das Derby-Trial Connolly's Red Mills Alagi Díj (2000 m, ca. 8.100 Euro) mit dem für den auch in Deutschland gut bekannten Stall Intergaj laufenden Amore Boy (Shamalgan). Mit dem Favoriten konnte nur der Außenseiter Real Hope (Make Believe) mithalten, der dritte D' Angelo (Buratino) folgte mit 8-Längen-Abstand.

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Im Stutenrennen Erzsébet Királyné Díj (1800 m, ca. 4.300 Euro) zeigte sich wieder die ungeschlagene Csinibaba (Prometheus) aus der Zucht von Attila Szücs auf der Bahn und kam unter ihren ständigen Reiterin Vivien Mocsinka als haushohe Favoritin zu einem Kanter-Sieg. 4 1/2 Längen hinter dem Star des Trainers Sándor Kovács belegten die Außenseiterinnen Bramastra (Masterstroke) und Impression (Dutch Art) die weiteren Plätze.

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Einen interessanten ungarischen Touch hatte auch das tschechische Derby-Trial Großer Juni-Preis (2200 m, ca. 5.700 Euro). Als Favorit trat der ungeschlagene klassische Sieger aus Budapest Arames (Zarak) an, dessen Stall Jazy Team somit eine andere Route als der Trainingskollege Amore Boy wählte. Der vom Gestüt Am Schlossgarten gezogene Hengst hatte 300 Meter vor dem Ziel einen guten Moment, auf den letzten Metern wurde er aber müde und belegte nur den fünften Rang. Mit einem Sieg um eine halbe Länge machte der von Radek Holcák trainierte Charpentier (Cracksman) auf sich aufmerksam. Guter Zweiter war Stormy Awakening (Storm The Stars) vor dem aus den kleinen Rennen kommenden Magic Merlin (Ulysses).

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Martin Cáp, Prag

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