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Grand-Prix-Sieg für deutsche Farben

Hooking bei seinem zweiten Listensieg. Foto: Strübbe

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 757 vom Freitag, 03.03.2023

Es war bis zum vergangenen Sonntag in Cagnes-sur-mer ein eher unterdurchschnittliches Meeting für die deutschen Trainer und Besitzer Siege waren Mangelware, trotz eines quantitativ deutlich stärkerem Aufgebot als in den vergangenen Jahren. Doch im Grand Prix du Departement 06 (LR), dem Hauptereignis der Rennwochen auf der Flachen, schaffte Mika d’O (Martinborough) den großen Wurf. Mit dem formstarken Alexis Pouchin, 22, an Bord gewann der von Stefan Richter trainierte Fünfjährige für Karin Brieskorn das 70.000-Euro-Rennen bei für die Cote d’Azur ungewohntem Regen und schwerem Boden überlegen gegen Always Welcome (Manduro) und Pendulum Valley (Attendu), ohne Möglichkeiten war Darius Racings Bukhara (Isfahan). 

Vor zwei Jahren war Mika d’O nach einem Verkaufsrennen an gleicher Stelle für 21.325 Euro geclaimt worden, der Vorbesitzer war Torsten Raber. Seitdem ist der Wallach ausschließlich in Frankreich gelaufen, hat in den Brieskorn-Farben in Cagnes-sur-mer, Straßburg und Saint-Cloud gewonnen. Seine Gewinnsumme in diesem Jahr beträgt inklusive der Prämien 63.873 Euro. 

Sein Vater Martinborough (Deep Impact) steht für 2.500 Euro im Haras de la Baie in Frankreich, vorwiegend für die Zucht von Hindernispferden. Mika d’O ist sein erster Blacktype-Sieger auf der Flachen. Mütterlicherseits vertritt dieser eine deutsche Familie. Seine Mutter Allez Hongkong (Sakhee) wurde vom Gestüt Zoppenbroich gezogen, gehörte Winfried Engelbrecht-Bresges, kam aber nie an den Start. Christophe Jouandou erwarb sie für 5.000 Euro, züchtete mit ihr Mika d’O, der bei der Osarus-Jährlingsauktion für 3.000 Euro verkauft wurde, sowie zwei andere Sieger, junge Nachkommen haben Galiway, Dariyan und Stunning Spirit als Vater. Allez Hongkong ist Schwester des mehrfachen Gr.-Siegers Askar Tau (Montjeu), ein erstklassiger Steher, sowie von Amie Noire (Soldier of Fortune), eine Spitzenstute in Skandinavien, dreimal auf Listenebene erfolgreich. 

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Bei den Besitzern war in der Meetingsstatistik einmal mehr Bernard Giraudon vorne vor Jean-Claude Seroul und Antoine Griezmann. Dessen vierbeiniges Aushängeschild war der sieben Jahre alte Hooking (Lope de Vega). Der Wallach blieb in Cagnes bei drei Starts ungeschlagen, gewann innerhalb von sechs Tagen mit dem Grand Prix de la Riviera Cote d’Azur und dem Prix Saonois gleich zwei Listenrennen. Die erfolgreichsten Trainer waren Jean-Claude Rouget und Fabrice Vermeulen, bei den Jockeys war Maxime Guyon mit 26 Erfolgen vorne, Cristian Demuro siegte 16mal. 

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Thema Nummer eins an der Cote d’Azur waren die deutlich gesunkenen Starterzahlen. In der Vergangenheit war es etwa für deutsche Ställe äußerst schwierig, die gewünschte Zahl von Pferden dorthin zu schicken, es herrschte Boxenknappheit, doch dies war diesmal nicht der Fall. Bei seit Jahren gleichbleibender Zahl der Rennen von etwa 150 an 19 Renntagen lag die Starterzahl bei 1.555, der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000. Zeitgleich wurden in Deauville, Chantilly, Lyon und Pornichet 534 Rennen durchgeführt, eine erhebliche Konkurrenz. Die Verantwortlichen denken über Rennpreiserhöhungen für 2024 nach, auch über Antrittsgelder oder Transportkostenzuschüsse. Das hatte es für Pferde aus nichtfranzösischen Ställen schon vor vielen Jahren gegeben. 

Immerhin 3,2 Millionen Euro waren in den neuen Polytrack-Belag investiert worden, wobei es zumindest zu Beginn einige Schwierigkeiten gab. Die Bahn war extrem schnell, am Ende des Meetings gab es aber kaum noch kritische Stimmen.

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