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Deckhengst-News aus Australien und Neuseeland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 617 vom Freitag, 08.05.2020

Das Arrowfield Stud in Australien wird in diesem Sommer auf eigentlich eingeplante Shuttle-Hengste aus Japan verzichten, da in der aktuellen Situation nicht sicher ist, ob sie einreisen können. Im vergangenen Jahr waren von der Shadai Stallion Station Mikki Isle (Deep Impact), Maurice (Screen Hero) und Real Steel (Deep Impact) angereist, die bleiben dieses Jahr daheim.

Neu im Portfolio des führenden australischen Gestüts ist der 2016 geborene, nach dortigen Maßstäben drei Jahre alte Castelvecchio (Dundeel), der noch am 21. März in Rosehill die dortigen Guineas (Gr. I) über 2000 Meter gewonnen hat. Mit den Champagne Stakes über 1600 Meter hatte er schon zweijährig ein Gr. I-Rennen für sich entscheiden können. Eigentlich war geplant, ihn im Rennstall zu belassen und auf die Cox Plate (Gr. I) vorzubereiten, in der er letztes Jahr Zweiter war, doch aus kommerziellen Gründen erklärte man seine Rennkarriere für beendet. Er steht zu einer Decktaxe von 33.000 A-Dollar an der Seite seines Vaters Dundeel (High Chaparral).

Neu dabei ist auch der Gr. I-Vererber Written Tycoon (Iglesia), der mit 17 Jahren noch einmal wechselt, von Woodside Park kommt und zu einer Decktaxe von 77.000 A-Dollar (ca. €46.000) aufgestellt wird. Gesenkt wurde die Decktaxe für den dreimaligen Championdeckhengst Snitzel (Redoute’s Choice), von 220.000 auf 165.000 A-Dollar, auch wenn er derzeit wieder die einschlägige Statistik anführt. Arrowfield Stud-Chef John Messara erklärte, dass die Decktaxe der derzeitigen ökonomischen Situation angepasst wird. Erhöhungen von Tarifen wird es deshalb nicht geben. Ein prominenter Shuttle-Hengst im Arrowfield Stud ist der in diesen Tagen noch im Haras de Bouquetot in Frankreich aktive Shalaa (Invincible Spirit). Seine Decktaxe bleibt unverändert bei 33.000 A-Dollar.

Cable Bay wird günstiger

Auf Grund der wirtschaftlichen Lage wird auch das Woodside Park Stud seine Decktaxen für 2020 heruntersetzen. Zu den vier Hengsten zählt auch der Shuttle-Hengst Cable Bay (Invincible Spirit), dessen erster Jahrgang 2019 sehr gut eingeschlagen ist. Er steht aktuell im Highclere Stud in England. Sein Tarif in Australien wurde von 13.200 A-Dollar auf 9.900 A-Dollar (ca. €5.950) gesenkt. In ähnlichen Preisbereichen sind seine Boxennachbarn Tosen Stardom (Deep Impact), Foxwedge (Fastnet Rock) und Rich Enuff (Written Tycon) angesiedelt.

Gefragter Zoustar

Im Widden Stud stehen im Sommer zehn Hengste, angeführt von Zoustar (Northern Meteor), dessen Decktaxe bei 121.000 A-Dollar (ca. €72.500) liegen wird. Das ist zwar eine Reduzierung von bisher 154.000 A-Dollar, aber deutlich mehr als in diesen Tagen im britischen Tweenhills Stud verlangt wird, dort liegt der Tarif des Shuttle-Hengstes, der auch auf den Deckplänen deutscher Züchter steht, bei 30.000 Pfund, wofür er ausgebucht ist. An seiner Seite wird im Widden Stud als einziger diesjähriger Neuling sein Sohn Zousain stehen. Er war Sieger u.a. im Champagne Classic (Gr. II) und dreimal Zweiter in Gr. I-Rennen. Seine Decktaxe beträgt 19.800 A-Dollar. Die teilweise unrunden Tarife in Australien erklären sich dadurch, dass die anfallenden Steuern immer schon eingerechnet sind.

Reliable Man bleibt stabil

Das Westbury Stud in Neuseeland hat die Decktaxe für Reliable Man (Dalakhani) wie im Vorjahr auf 15.000 NZ-Dollar (ca. 8.260 Euro) festgesetzt. Er hatte in Australien in der Saison 2019/2020 die Gr. I-Siegerin Miami Bound und den stark verbesserten Gr. III-Sieger Kinane auf der Bahn. Bei der Jährlingsauktion Anfang des Jahres in Karaka/Neuseeland wurden Nachkommen von ihm bis zu 330.000 NZ-Dollar verkauft. Aktuell ist er noch in Frankreich im Haras d’Annebault tätig, wo seine Taxe auf Grund der aktuellen Situation auf 5.000 Euro gesenkt wurde. In der Statistik der Deckhengste in Deutschland war er 2019 Sechster.

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