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Die Bremer Rennbahn bleibt grün: Mit Rennpferden oder ohne?

Die Bremer Stadtmusikanten kennen sich aus mit prekären Situationen und dem Finden von listigen Lösungen. ©miro-cartoon

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 572 vom Freitag, 14.06.2019

"Hände weg von der Galopprennbahn" hatte sich die Bürgerinitiative Rennbahngelände in Bremen auf die Fahnen geschrieben und konnte zumindest den Plan der mittlerweile in dieser Konstellation abgewählten rot-grünen Regierungskoalition, dort rund 1.000 Wohnungen zu bauen, verhindert. Auch mit tatkräftiger Hilfe von Mitgliedern des Bremer Rennvereins waren zunächst 30.000 Stimmen, von denen 24.183 gültig waren, gesammelt worden, um den Weg für einen Volksentscheid frei zu machen. Dort stimmten rund 56 Prozent der Bremer Bürger gegen die Bebauung der Galopprennbahn, auf der die letzten Pferde am 30.03.2018 galoppiert sind.

Ob es eine Wiederbelebung des Rennsports an der Vahr geben wird, hängt von vielen Faktoren ab. Zunächst muss nach der Bürgerschaftswahl, die Frage "Wer mit wem" beantwortet und eine neue Regierungskoalition gefunden werden. Dann braucht es neue Konzepte für das Rennbahngelände, wo sich der Rennsport im Zeichen eines sich veränderten Freizeitverhaltens mit einbringen könnte. Somit gäbe es auch die Chance auf einen Neuanfang, bei dem sich auch der in die Jahre gekommene Rennsport neu erfinden müsste. Denn eine Rennbahn pur wird es sicher nicht mehr geben, eher ein vielseitiges Freizeitgelände im Grünen mit einer Rennbahn. Ganz in der Tradition des Grimmschen Märchens von den Bremer Stadtmusikanten, wo die alten nutzlosen Tiere getötet werden sollen, aber entfliehen können und sich gemeinsam auf den Weg nach Bremen machen. Dank ihres Zusammenhalts und Mutes schaffen sie das schier Unmögliche und erobern sich ein neues Heim. Dafür bräuchte es aber auch die entsprechenden Signale aus dem Galopprennsport. 

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