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Baden Racing: "Eine neue Ära einläuten"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 111 vom Freitag, 23.04.2010

Am 28. August werden in Iffezheim die Boxen zur „Großen Woche“ 2010 aufgehen, womit wir „hier eine neue Ära des Galopprennsports einläuten“, wie es Dr. Andreas Jacobs in seiner Eigenschaft als Verwaltungsratspräsident von Infront Sports & Media am Donnerstag in der ersten Pressekonferenz von Baden Racing auf der Rennbahn erklärte. Infront ist der Mehrheitsgesellschafter der neuen Betreibergesellschaft, die am vergangenen Donnerstag den Pachtvertrag mit dem Club, der Gemeinde Iffezheim und der Sparkasse unterzeichnet hat. Vorerst für fünf Jahre, dann besteht dreimal die Option für je fünf weitere Jahre.

Sportlich will und kann man 2010 den vorgegebenen Rahmen nicht groß verändern. Im Sommer wird an der bewährten Struktur der sechs Renntage festgehalten, man will möglicherweise am zweiten Samstag sogar eine zusätzliche Veranstaltung durchführen. Dann würde man aber automatisch mit der Jährlingsauktion der BBAG kollidieren. „Wir stehen in Gesprächen mit der BBAG“, erklärte Baden Racing-Geschäftsführer Andreas Tiedtke, „möglich wäre wie in Newmarket, die Auktion vor und nach den Rennen abzuhalten. Das ist aber noch nicht ausdiskutiert, ein solcher Renntag ist natürlich auch von der Sponsorenlage abhängig.“

Das sportliche Rahmenprogramm orientiert sich an dem bisherigen Verlauf der „Großen Woche“, zumal die Gruppe-Rennen in den einschlägigen Ausschreibungen schon seit längerer Zeit veröffentlicht wurden. Über Rennpreiserhöhungen im Bereich von zehn Prozent wird nachgedacht. Neu sind „Silver Handicaps“ am ersten Wochenende, in denen sich dort platzierte Pferde eine Startberechtigung für hochdotierte „Gold Handicaps“ am zweiten Wochenende sichern können. Die Starterzahlen sollen damit signifikant erhöht werden. Erwartungsgemäß gesenkt wurde der Daumen beim Hindernissport. Das „Alte Badener Jagdrennen“ verschwindet in der Versenkung, Rennen über Sprünge werden nicht mehr angeboten, „bis sich die Situation auf diesem Gebiet wieder ändert“, so Andreas Tiedtke. Woran ernsthaft niemand glaubt. Das Oktober-Meeting wird von drei auf zwei Renntage heruntergefahren.

Der Fokus soll neben  der Sanierung der großen Sattelplatztribüne, der Auffrischung des Geläufs und der Verbesserung der Medientechnik (Jacobs: „Da brauchen wir internationalen Standard“) auch auf der Einführung neuer Wettarten liegen. Eine Großwette, eminent wichtig für den gesamten deutschen Rennsport, ist zumindest in der gedanklichen Planung. Allerdings sind allein die Programmierungskosten für eine neue Wettart enorm. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass dies noch in diesem Jahr realisiert werden kann.

Im Sponsorenbereich setzt man auf die Erfahrung von Infront. „Wir bieten völlig neue Pakete an, spüren schon eine Art Aufbruchstimmung“, erklärte Reinhardt Weinberger, Deutschland-Geschäftsführer von Infront und in dieser Eigenschaft auch bei Baden-Racing tätig. Gut möglich, dass wie im Fußball künftig sogar die Namensrechte für die Rennbahn oder ganze Meetings vergeben werden. Große Idee Kaffee-Woche oder Dallmayr-Rennbahn – das ist keine Utopie.

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