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Überraschung im Gold Cup

Wille Mullins. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 765 vom Freitag, 28.04.2023

Das Punchestown Festival in Irland setzt traditionell den Schlusspunkt unter die große Saison im englisch-irischen Hindernissport und genauso traditionell ist es eine eher irische Angelegenheit, denn in der Regel trauen sich nur sehr wenige Pferde aus Großbritannien ins Land. Es sollte in diesem Jahr ein großes Willie Mullins-Festival werden, denn die Souveränität des Championtrainers ist aktuell fast erdrückend. In Irland steht er meilenweit über der Konkurrenz, selbst ein Gordon Elliott, der bestimmt keine verkehrten Hürdler oder Steepler trainiert, vermag die Lücke nicht zu schließen. In den tragenden Rennen sattelt Mullins in der Regel zwei oder drei Pferde, gelegentlich sogar mehr. 

So standen die ersten beiden Tage in Punchestown - das Festival läuft bis einschließlich Samstag - fast ganz im Zeichen der Mullins-Pferde. Fast. Denn ausgerechnet im Punchestown Gold Cup (Gr. I), am Mittwoch über 4800 Meter mit einer Siegdotierung von 177.000 Euro versehen, gab es eine große Überraschung. Als klarer Favorit war zum Kurs von 4:11 der aktuelle Cheltenham Gold Cup (Gr. I)-Sieger Galopin des Champs (Timos) angetreten, allenfalls dem aus England angereisten Bravemansgame (Mansonnien), der in Cheltenham sieben Längen hinter dem Mullins-Schützling Zweiter war, mochte man noch Chancen zubilligen, doch ging es für beide nur um Platz zwei. Den sicherte sich gerade noch Galopin des Champs, der Sieg ging aber an die 20:1-Chance Fastorslow (Saint des Saints), den J J Slevin für Trainer Martin Brassil zum Sieg ritt. Auf Gr. I-Ebene hatte sich der in Frankreich gezogene sieben Jahre Wallach bisher noch nicht auszeichnen können, war beim Start zuvor auf Handicap-Ebene in Cheltenham aber nur hinter dem späteren Grand National-Sieger Corach Rambler (Jeremy) gewesen. 

Ansonsten dominierten bislang in den tragenden Rennen erwartungsgemäß vorwiegend Mullins-Pferde. Neben Gaelic Warrior (Maxios) - siehe Seite 2 - waren Facile Vega (Walk in the Park) im Champion Novices Hurdle (Gr. I) und Energumene (Denham Red) in der Champion Chase (Gr. I) nicht zu schlagen, hinzu kamen Erfolge im Rahmenprogramm. Aus deutscher Sicht ist Platz zwei von Tax for Max (Maxios) in einem mit 18 Pferden besetzten Hürden-Handicap zu erwähnen. Der von Willie Mullins trainierte Wallach aus der Zucht von Volker Käufling war nur von Bialystok (Zoffany) geschlagen - natürlich auch ein Pferd des Champions.

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