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Penelopa verschafft Pedroza den zweiten Sieg in den diesjährigen Stuten-Klassikern

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Turf aktuell

Der zweite Sieg in einem Stutenklassiker für Eduardo Pedroza in diesem Jahr: Mit Stall Litex' Penelopa gewinnt er den 155. Henkel-Preis der Diana für Trainer Miltcho Mintchev. Foto: Gabriele SuhrDer zweite Sieg in einem Stutenklassiker für Eduardo Pedroza in diesem Jahr: Mit Stall Litex' Penelopa gewinnt er den 155. Henkel-Preis der Diana für Trainer Miltcho Mintchev. Foto: Gabriele SuhrDie von Miltcho Mintchev trainierte Penelopa machte der klar favorisierten britischen Gaststute Secret Gesture (Jamie Spencer) im 155. Henkel-Preis der Diana - Deutsches Stuten-Derby (Gruppe I, 2200m, 4000.000€) am Sonntag auf dem Düsseldorfer Grafenberg einen unerwarteten Strich durch die Rechnung.  Die erstmals von Eduardo Pedroza gerittene Giant's Causeway-Tochter hatte als 160:10 Außenseiterin in einem spannenden Finish den Kopf vorn und fing die Mitte der Zielgerade knapp in Front gezogene Britin noch sicher ab. Die von Ralph Beckett trainierte Gaststute musste sich somit wie im Stuten-Derby ihrer britischen Heimat eine dreiviertel Länge hinter Penelopa mit dem 2. Platz begnügen.

Für die weitere Platzierung wurde es sehr eng, eine breite Phalanx dreijähriger Stuten kämpfte über nahezu die gesamte Breite der Bahn um das bessere Ende. Einen Hals hinter der Britin schaffte die 361:10 Außenseiterin Adoya (Fabien Lefebvre) den 3. Rang vor der nicht minder unterschätzten Red Lips (Daniele Porcu), ihrer Trainingsgefährtin am Kölner Quartier von Andreas Löwe, die nur einen kurzen Kapf zurück endete. Auch Gestüt Fährhofs Quilita (Andrasch Starke) blieb mit einem Hals-Rückstand als Fünfte noch im Bild, doch konnte die Fährhoferin die Serie ihres Betreuers Peter Schiergen in den deutschen Gruppe I-Rennen dieses Jahres nicht fortsetzen. Mit Miltcho Mintchev, der nach Temida im Vorjahr nunmehr einen weiteren Gruppe I-Sieg in seiner Trainerkarriere feiern konnte, trug sich erstmals in diesem Jahr ein anderer Trainer als Schiergen in die Siegerliste eines heimischen Gruppe I-Rennens ein.

Anfangs bestimmte mit Gestüt Wittekindshofs Next Green (Dennis Schiergen) die zweite Schiergen-Starterin im 16köpfigen Aufgebot des Stuten-Klassikers das Geschehen, doch das „Rezept Nymphea“ ging auf dem Grafenberg nicht auf, die Außenseiterin hatte schnell ausgespielt und trug am Ende die rote Laterne durch’s Ziel. Auch Stall Salzburgs Ars nova (Andrea Atzeni), die sich ebenfalls um die Spitze bemüht hatte und für die hohe Pace in der Anfangsphase mitverantwortlich war, zollte dem Tempo früh Tribut und fand sich in der Endabrechnung nur auf dem 13. Platz wieder, genau einen Platz vor Gestüt Haus Ittlingens Daytona Bay (Lennart Hammer-Hansen), welche die ihr zugedachte Rolle als vermeintlich chancenreichste Vertreterin der heimischen Stuten nicht im Entferntesten spielen konnte. Die als Ko-Favoritin gestartete Ittlingerin aus dem Warendorfer Stall von Ferdinand Leve ging stets an der Außenseite und damit manchen Meter mehr als die Konkurrentinnen, doch das allein erklärt ihr schwaches Abschneiden nicht. Schon zu Beginn der Zielgerade tat sie sich schwer und ließ jeglichen Speed vermissen.

Eine Enttäuschung bereitete auch die Französin Orion Love (Andreas Suborics) ihrem großen Anhang. Die am Totalisator stark beachtete Gaststute aus dem Quartier von Henri-Alex Pantall konnte ihrem Stallgefährten Tres Blue, der in Hamburg im Deutschen Derby überraschend den 2. Platz erzielt hatte und just am Sonntag im französischen Deauville eine Gruppe III-Prüfung an seine Fahnen heften konnte, nicht nacheifern. Auch sie vermochte in der Zielgerade keine Reserven zu mobilisieren und landete mehr als zehn Längen hinter der Siegerin nur auf dem 8. Platz.

Die siegreiche Penelopa steigerte mit ihrem Diana-Sieg ihre diesjährigen Leistungen beträchtlich. Im ersten Stuten-Klassiker auf Meilendistanz hatte es beim Saisondebüt nur zu Rang 8 gereicht, auch danach musste sie auf Listenparkett zwei Jahrgangsgefährtinnen den Vortritt lassen, bevor am Sonntag ihre große Stunde schlug. Als Youngster konnte sie sich nach einem Maidensieg beim Lebensdebüt als Zweite des Iffezheimer Zukunfts-Rennens allerdings schon auf Gruppe-Level platzieren.

Die Stute steht im Besitz des Unternehmens Litex Commerce des Bulgaren Grischa Gantchev, der vor fünf Jahren bereits den anderen Stuten-Klassiker des deutschen Turfs mit Briseida gewinnen konnte. Er hatte Penelopas Mutter Lady Linda in den USA vor dreieinhalb Jahren für 120.000 Dollar auf einer Auktion in Keeneland erworben. Das erste Produkt, das Lady Linda für Gantchev brachte, war Penelopa, die als Jährling auf einer Tattersalls Auktion in Newmarket angeboten wurde, aber dort von ihrem Besitzer zurückgekauft wurde.

Erstmals in Penelopas Sattel schwang sich Eduardo Pedroza. Der Stalljockey am Quartier von Andreas Wöhler war in der diesjährigen Diana ohne Ritt, da mit Antonella die letzte verbliebene Wöhler-Stute im Diana-Aufgebot aufgrund der Starterbegrenzung ausgeschieden wurde. Doch dürfte Pedroza dies im Nachhinein als glückliche Fügung betrachten, da er so an den Ritt auf Penelopa kam und nach den 1000 Guineas auf der Brümmerhoferin Akua’da vor drei Monaten nun auch den zweiten Stuten-Klassiker gewinnen konnte. Den Wöhler-Stalljockey dürften die Diskussionen in letzter Zeit über mangelnde Erfolge und die Novellist-Reiterfrage nicht kalt gelassen haben, auf dem Grafenberg gab er am Sonntag jedoch die passende Antwort.

 

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