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Mit Bourree gelingt Trainer Löwe wieder ein Überraschungscoup im Preis der Winterkönigin

Bourree mit Jozef Bojko, Trainer Andreas Löwe (links) und Besitzer Alexander Rom vom Stall Lenau nach dem Überraschungsieg im Preis der Winterkönigin. www.galoppfoto.de - Sarah Bauer

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Pressemitteilung

Bourree lautet der Name der neuen "Winterkönigin" und die sorgte für eine große Überraschung. Die 169:10-Außenseiterin sicherte sich auf der Rennbahn in Baden-Baden vor 5089 Zuschauern (Vorjahr 4252) mit Jozef Bojko im Sattel einen der begehrtesten Titel im deutschen Turf und bescherte ihrem Kölner Trainer Andreas Löwe die Titelverteidigung. Ein Jahr nach Diamond Dove, wie Bourree als zuvor siegloses Pferd in das renommierte Zweijährigen-Rennen gegangen, punktete Löwe erneut im Soldier Hollow-Preis der Winterkönigin (Gr. III, beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos!).

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Jeder Rennstallbesitzer kann sich seinen individuellen Dress anfertigen lassen, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Oft genug verraten die Farben viel vom Charakter, von den Vorlieben der jeweiligen Eigner der Vierbeiner. Oder vom Beruf. Der Besitzer und Züchter von Bourree heißt  Alexander Rom, kommt aus Köln und ist Apotheker, seinen Dress ziert ein Mörser, der seit vorgeschichtlichen Zeiten diesem Berufsstand zum Zerkleinern von pulverigen Substanzen dient. 

Es war zumindest ein Wettschalter eine große Überraschung, nicht einmal die Dreierwette mit den Platzierten Desiree Clary (Eddy Hardouin) und Winnemark (Daniele Porcu) wurde in diesem Rennen getroffen, doch wer sich ein wenig mit der Geschichte der „Winterkönigin“ beschäftig hatte, der musste auch Bourree auf der Rechnung haben. Denn ihr Trainer Andreas Löwe hatte das Rennen in den acht Jahren zuvor dreimal gewonnen, Jozef Bojko immerhin auch zweimal. „Sie hat sich in den letzten Wochen unheimlich verbessert, hat einen tollen Charakter und wird sich auch im nächsten Jahr noch weiter steigern“, meinte Löwe. „Ich hatte schon beim Aufgalopp ein gutes Gefühl, es ist eine sehr gemütliche Stute“, benutzte Jozef Bojko einen etwas ungewöhnlichen Ausdruck, um das Pferd zu charakterisieren. Ihr erster Auftritt in Iffezheim bei der Großen Woche war mit einem drittletzten Platz im BBAG-Auktionsrennen noch eher unterdurchschnittlich, „aber danach war sie Zweite hinter einem sehr guten Pferd, deshalb waren wir schon ganz zuversichtlich“, meinte Löwe. Das Deutsche Stuten-Derby kann aber nicht ihr Ziel sein, dafür hat sie keine Nennung, sie ist auch nicht unbedingt gezogen wie eine Spezialistin für lange Distanzen.

Das Team der Zweitplatzierten Desiree Clary feierte anschließend am Champagnerstand, als ob man das Rennen gewonnen hätte. Die Stute gehört dem Düsseldorfer Rechtsanwaltspaar Brigitta und Bernard Matusche, „das war heute wirklich wie ein Sieg“, sagte der Anwalt, der auch gleich von Kaufangeboten sprach, die bei ihm eingegangen waren. „Aber im Moment lässt man ein solches Pferd natürlich nicht los“, sagte er „die wird vielleicht noch besser.“ Baden Racing-Vize Paul von Schubert, dessen Familie die Drittplazierte Winnemark gehört, war gleichfalls in Sektlaune, während man sich im Team der Favoritinnen die Wunden leckte.  Die am stärksten gewettete Nymeria im Mitbesitz des Galopper-Dachverbands-Präsidenten Albrecht Woeste wurde Sechste, dafür gab es noch 2.000 Euro, vergleichsweise Kleingeld. Dafür hatte sein Stall Grafenberg zwei Stunden zuvor mit Notre Same ein Rennen im Rahmenprogramm für sich entscheiden können, zumindest ein Trostpflaster. 

Zu stark für die Konkurrenz war in der mit 55.000 Euro dotierten Baden-Württemberg-Trophy (Gr. III) der sechs Jahre alte Wallach Ever Strong. Mit dem kommenden Championjockey des deutschen Turfs, Adrie de Vries, verwies der Familiengalopper von Trainer Dr. Andreas Bolte nach 2000 Metern Madurai und Daytona Bay auf die Plätze. Der klare Favorit Wake Forest aus dem Besitz der Stiftung Gestüt Fährhof und Klaus Allofs hatte nicht seinen besten Tag, wurde nur Sechster. Es war beim siebten Start die erst zweite Karriereniederlage. Für Ever Strong war es der neunte und zugleich wichtigste Karrieresieg.

Bei allerbestem Rennbahn-Wetter wurden am Toto 483.644 Euro Euro umgesetzt (Vorjahr 573.893 Euro). Der Umsatz im Araber-Rennen ist eingerecht und betrug 25.857 Euro. Unter dem Strich zog Geschäftsführer Dr. Benedict Forndran eine gemischte Bilanz: "Bei tollstem Kaiserwetter haben wir einen Finaltag mit spannenden Rennen und bester Stimmung erlebt. Das trotz bester Voraussetzungen die Ergebnisse aus dem Wettgeschäft so stark gegenüber dem Vorjahr abfallen, liegt nach unseren ersten Analysen an dem von uns seit langem geforderten Veranstaltungsschutz. In Ermangelung dieser Maßnahme haben wir an zwei Renntagen insgesamt nahezu 80 Starter gegenüber dem Vorjahr verloren, was quasi einem gesamten Renntagsaufgebot entspricht."

Quelle und weitere Infos: www.baden-racing.com

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