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Sommerrenntag in Zürich: Gesucht wird die "Miss Schweiz" des Turfs

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Pressemitteilung

Drei Starts, drei überlegene Siege. Ganz klar, ist die dreijährige Vollblutstute Madhulika die grosse Favoritin im Prix de Diane Elégance, dem mit 50‘000 Franken dotierten Hauptereignis der Zürcher Pferderennen. Am Sonntag tritt sie auf der Parkrennbahn von Zürich-Dielsdorf gegen 12 hochkotierte Gegnerinnen an, die jede nur eines will: Als Erste nach 2300 m das Ziel passieren und damit das klassische Rennen gewinnen, zur „Miss Schweiz“ des Turfs erkoren zu werden.


Vor allem in Sunayana findet Madhulika eine starke Gegnerin. Und das erst noch aus dem eigenen Stall. Madhulika, Sunayana wie auch Azarra werden vom routinierten Franzosen Remy Mongil in Zürich-Dielsdorf trainiert. Alle drei Stuten erwarb die Ecurie Royal von Martin Gloor, der seit März Präsident des Rennvereins Zürich ist. Madhulika aber, das beste Pferd im Stall, verkaufte Gloor an Besim Berisha. Und in dessen rot-blauen Farben hat die Stute bisher nur gewonnen.


Mit zwei starken Pferden ist auch Markus Gräff im Prix de Diane Elégance vertreten, der Präsident des Polo Park Zürich. Zorrita gewann bereits diese Saison zweimal, und Pretty Diamond reist extra für das Zürcher Hauptevent aus dem englischen Trainingsquartier von Mark Johnston an. Von den Fachleuten wird zudem Pasalsa hoch eingeschätzt. Die Stute des Ehepaars Vreni und Toni Kräuliger gewann im Frühjahr mit den 1000 Guineas die erste klassische Prüfung der Saison.


Der Prix de Diane Elégance ist 1984 erstmals in Zürich-Dielsdorf ausgetragen worden. Das Rennen wird auch als Stuten-Derby bezeichnet, weil es gewissermassen das elegante Pendant zum wichtigsten aller Zuchtrennen ist. Nur edle Vollblutstuten dürfen daran teilnehmen, ist der Prix de Diane Elégance doch eine bedeutende Selektion im Hinblick auf die Verwendung einer Stute in der Zucht. Deshalb wird auch von der Wahl der „Miss Schweiz“ des Turfs gesprochen. Auf der klassischen Route der dreijährigen Galopper sind in den 2000 Guineas Hengste, Stuten und Wallache startberechtigt. Die 1000 Guineas sind wie der Prix de Diane den Stuten vorbehalten, am Derby können Hengste und Stuten teilnehmen. Das finale St. Leger steht dann wiederum Hengsten, Stuten und Wallachen offen. In England heisst das Rennen The Oaks. Das in Anlehnung an den Namen des Landhauses des 12. Earl of Derby, wo die allererste Austragung 1779 stattfand. 1843 wurde die Prüfung in Frankreich übernommen und nach Diana benannt, in der römischen Mythologie die Göttin der Jagd.


Der 21. August ist der zweite von insgesamt vier Renntagen auf der Parkrennbahn in Zürich-Dielsdorf. Am 25. September findet der Grand Prix Range Rover Jockey Club statt, das bedeutendste Rennen für Dreijährige und ältere Galopper, am 2. Oktober steht der Kid’s Day im Zeichen des Nachwuchses. Auf der Pferderennbahn in Zürich-Dielsdorf werden täglich auch gegen 200 Galopper trainiert. Die Infrastruktur wurde als erste professionelle Trainingsanlage im Schweizer Pferderennsport erbaut, und sie ist das bedeutendste Zentrum des Turfs in der Deutschschweiz.


Der Rennverein Zürich: Ältester Rennverein der Schweiz mit 139 jähriger Tradition


Die bewegte Geschichte des Rennvereins Zürich (RVZ) beginnt am 24. Mai 1872 im «Zunfthaus zur Saffran». Alteingesessene Bürger gründeten ihn zur «Pflege der Reitkunst und Förderung des Interessen für Pferde und der Leistung durch Unterstützung zweckdienlicher Bestrebungen». Im Vordergrund dieser «Bestrebungen» – und daran hat sich bis heute nichts geändert – steht die Durchführung von Pferderennen und damit die Erhaltung der edlen Vollblüter.


Innert weniger Monate nach der Gründung zählte der Verein 200 Mitglieder, heute sind es rund 800. Am 28. September 1872 führte der Verein auf dem Exerzierplatz Allmend Wollishofen erstmals in der deutschen Schweiz offizielle Pferderennen durch. «Eine neue Art ernsthaften Vergnügens», kommentierte damals die Neue Zürcher Zeitung. Zur Austragung gelangten sieben Prüfungen: Ein Trabfahren, ein Trabreiten, ein Herrenreiten, zwei Jockeyrennen und ein Offiziersreiten.


Die Suche nach einem idealen Platz für eine eigene Rennbahn dauerte fast 100 Jahre. Denn der Rennplatz auf der Allmend Wollishofen war nicht von Bestand und musste letztlich wegen dem Nationalstrassenbau aufgegeben werden. Erst als Ruedi Villiger 1964 das Vereinszepter übernahm, griff er 1967 die Idee von zwei Unterländer RVZ-Mitgliedern auf und begann die Zürcher Pferderennbahn in Dielsdorf zu planen. 1968 verpachtete die aufstrebende Gemeinde für 99 Jahre dem RVZ 250'000 Quadratmeter Land im Baurecht. Zwei Jahre später bewilligten die Mitglieder ein 3-Millionen-Projekt. Nach einer Planungs- und Bauphase von nur fünf Jahren mit über 20 Finanzierungsaktionen wurde am 20. Mai 1973 das Pferdesportzentrum Zürich-Dielsdorf festlich eröffnet.


Zehn Jahre später wurde auf der Parkrennbahn die Flachpiste verbreitert und von 1140 Metern auf 1476 Meter verlängert. Damit waren auch die Voraussetzungen für grosse internationale Prüfungen wie der Prix de Diane Elégance oder der Grand Prix Range Rover Jockey Club gegeben. Ein willkommenes Facelifting erfuhr die in die Jahre gekommene Infrastruktur im Frühjahr 2011, nachdem Martin Gloor zum 11. Präsidenten des Rennvereins Zürich gewählt worden war. Im unternehmerischen Geist der Erbauer der Zürcher Pferderennbahn wird Martin Gloor die Anlage bis ins Jahr 2013 grundlegend erneuern.

Quelle: Medienstelle Rennverein Zürich

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