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Nach dem Abbruch der Renntage in Dresden und Mannheim: Safety first - für Pferde und Reiter

Vertreter der Rennleitung, der Trainer und Jockeys begutachten das Geläuf in Dresden, der Renntag wurde nach dem 1. Rennen abgesagt. ©galoppfoto - Frank Sorge

Autor: 

Frauke Delius
Nach dem gestrigen Renntag in Dresden wurde gerade eben auch der Renntag in Mannheim abgebrochen. Der Grund in beiden Fällen: Der Zustand des Geläufs und vorangegangene Stürze. Besonders schwer betroffen war der Jockey Tommaso Scardino, der heute auf seiner Heimatbahn im ersten Rennen auf Lucky Lips auf Höhe des Zielpfostens zu Fall kam und per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde. Erinnerungen werden wach an den schweren Sturz von Filip Minarik vor zwei Jahren in Mannheim. Nach ersten Meldungen soll Scardino ansprechbar sein, was Hoffnung macht, das es nicht ganz so schlimm ist.
 
Glück im Unglück hatte wohl auch Nicol Polli, der im 2. Rennen gestürzt war, genauso wie Maike Riehl, die gestern in Dresden zu Fall kam. Der Beruf eines Jockeys ist mit Gefahren verbunden, dass weiß jeder, er sich darauf einläßt. Aber es ist die Pflicht eines Veranstalters, die Gefahren so gut es geht zu minimieren. D.h. konkret: Ein einwandfreies Geläuf bereit zu stellen. Nach der Trockenheit der letzen Wochen und viel Regen am Mittwoch war die Bahn in Mannheim wohl an einigen Stellen rutschig und es gab Probleme mit der Grasnarbe. Auch in Dresden war die Bahn an einigen Stellen rutschig, besonders in einer Kurve, und das auch ohne Naturregen, was vermuten läßt, dass die Bahn beregnet worden ist.
 
Die Begehung der Rennbahnprüfungskommission lag in Dresden zwei Wochen zurück, meist gibt es einen mehr oder weniger langen Aufgabenzettel, den die Rennvereine abzuarbeiten haben. Vom Ergebnis her, scheint das nicht gelungen zu sein. Von daher war es absolut richtig, beide Renntage abzusagen. Auch wenn das für alle Beteiligten bitter ist, für die Jockeys, die hunderte von Kilometern gereist sind, wie immer auf eigene Kosten. Für die Besitzer, für die Trainer, für die Zuschauer, aber auch für die Veranstalter. Beide Ereignisse werfen aber auch viele Fragen auf, auch die, inwieweit es ehrenamtlich geführten Rennvereinen alleine überlassen werden darf, Rennveranstaltungen durchzuführen. Oder: Welche Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen zusätzlich eingeführt werden müssen. Es geht um das Wohl der Pferde und der Aktiven, da ist Professionalität gefragt.

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