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Keeneland profitiert von Bestandsauflösungen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 651 vom Freitag, 15.01.2021

Bestandsauflösungen von Zuchten oder Rennställen werden in der Regel aus wenig erfreulichem Grund durchgeführt, doch können sie sich für Auktionshäuser als Umsatzgaranten erweisen. So etwa bei der viertägigen Keeneland’s January Horses of All Ages Sale, die am Montag sehr zögerlich begann, am zweiten Tag aber Fahrt aufnahm. Denn es kamen erstklassige Pferde aus dem Bestand des verstorbenen Paul Pompa jr. und der Sam-Son-Farm in den Ring.

Zweimal fiel der Hammer bei 925.000 Dollar. Diesen Preis zahlte Peter Brant von der White Birch Farm für die fünf Jahre alte Regal Glory (Animal Kingdom), er war per Telefon mit Keeneland verbunden. Die Stute hatte für Paul Pompa bislang u.a. die Lake Placid Stakes (Gr. II) und die Kentucky Downs Ladies Turf Stakes (Gr. III) gewinnen können, kam aus dem Trainingsstall von Chad Brown. Sie ist eine Schwester des mehrfachen Gr.-Siegers Cape Pharoah (American Pharoah) und eines Jährlingshengstes von Connect, der an diesem Tag auch verkauft wurde, 185.000 Dollar brachte. Deren Mutter Mary’s Follies (More Than Ready) ging tragend von Curlin für 500.000 Dollar an die BBA Ireland. Das irische Moyglare Stud erwarb aus dem Pompa-Bestand für 625.000 Dollar die fünf Jahre alte Beautiful Lover (Arch), Schwester des Gr. II-Siegers Zivo (True Direction), selbst Listensiegerin und Gr.-platziert gelaufen. Sie soll im Training bleiben, wird eine Box bei Trainer Chad Brown beziehen.

Sehr gute Resultate wurden auch bei der Auflösung des Sam-Son-Bestandes erzielt. Die Gainesway Farm sicherte sich für 925.000 Dollar die 2011 gezogene Danceforthecause (Giant’s Causeway). Sie selbst war nicht am Start, ist aber bereits Mutter von Say the Word (More Than Ready), Sieger in den Northern Dancer Stakes (Gr. I), und von Rideforthecause (Candy Ride), erfolgreich in den Canadian Stakes (Gr. II). Sie ist tragend von Candy Rides Sohn Twirling Candy. An Hill ‚n‘ Dale ging für 900.000 Dollar Deceptive Vision (A. P. Indy), eine Gr. II-Siegerin, die in der Zucht noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt ist, allerdings ein starkes Black Type-Papier hat und tragend von War Front ist. John Sikura von Hill ‚n‘ Dale sicherte sich für 500.000 Dollar auch ihre Schwester Fun in the Desert (Distorted Humor), Mutter der kanadischen Championstute Desert Ride (Candy Ride), tragend erneut von Candy Ride.   

Bei den gerade ins Jährlingsalter gewechselten Lots waren Nachkommen aus dem ersten Jahrgang des Lane’s End-Hengstes City of Light (Quality Road) sehr gefragt. Seine sieben Absetzer in „Book 1“ wurden zu einem Schnitt von 174.714 Dollar verkauft, nicht schlecht bei einer Decktaxe von aktuell 40.000 Dollar. Der Hengst war mehrfacher Gr. I-Sieger, hat u.a. den Pegasus World Cup (Gr. I) gewonnen. Eine Tochter von ihm brachte 400.000 Dollar, teurer war allerdings in diesem Segment noch ein Munnings-Hengst, der auf 475.000 Dollar kletterte und wie die City of Lights-Stute von Larry Best gekauft wurde.

Nach dem zweitägigen „Book 1“ lag der Gesamtumsatz bei 35,4 Millionen Dollar, der Schnitt pro Zuschlag war gegenüber den korrespondieren Sessions des Vorjahres von 70.681 auf 77.818 Dollar gestiegen und auch die Verkaufsrate von etwa 75% war für nordamerikanische Verhältnisse ordentlich, sie lag über der 2020er Marke.

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