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Neue Deckhengste in Deutschland - Feuerblitz

Feuerblitz vor wenigen Tagen auf der Koppel in Luckaitz. Foto: privat

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 400 vom Donnerstag, 14.01.2016

Immerhin 98kg war das höchste Rating in der bemerkenswerten Karriere von Feuerblitz – von einem Zuschlag zum Mindestpreis in Iffezheim ist er zu einem Gruppe I-Sieger aufgestiegen, hat über mehrere Rennzeiten beständig gute Rennleistungen gezeigt und sich im vergangenen November in Dresden mit einem Black Type-Sieg von der Rennbahn verabschiedet.  In diesem Jahr debutiert er als Deckhengst bei Ralf Paulick in Luckaitz. Wer denn glaubt, dort bekommt er nur eine übersichtliche Chance, der dürfte sich zumindest quantitativ täuschen. Denn allein 2015 verzeichnet das Haus Paulick 29 Mutterstuten, 21 lebende Fohlen wurden beim Direktorium registriert, da dürfte es für Feuerblitz alle Möglichkeiten geben.

Gezogen vom Gestüt Park Wiedingen ist er bei der BBAG-Jährlingsauktion für gerade einmal €3.000 in den Besitz des Kärnteners Alexander Wetschko gegangen, er ging zunächst zu Markus Geisler nach Schönfeld in Österreich ins Training, später wechselte er zu Michael Figge, wo er bis auf ein späteres Intermezzo in Köln seine gesamte Rennkarriere über blieb und vor allem seine großen Erfolge erzielen konnte.

Der günstige Preis, für den Feuerblitz einst erworben wurde, lag natürlich auch darin begründet, dass seine Mutter, die wenig gelaufene Flamingo Island, damals nicht die Welt auf der Bahn hatte. Das Papier verzeichnete sieben Nachkommen im rennfähigen Alter, gerade vier hatten gewonnen, Fabregas (Pentire), Fabulous Painter (Pentire) und Fausto (Big Shuffle), der allerdings erst später ins Rollen kam, sollten die Besten sein, doch vor Feuerblitz war die Qualität übersichtlich. 

Flamingo Island wurde 2009 für 1.800 Euro bei der BBAG-Herbstauktion  von Marlene Haller gekauft. Damals las sich das Papier eigentlich noch schwächer, immerhin trug sie von Areion, sicher ein Kaufgrund und im Nachhinein sicher einer der besten Deals bezüglich einer Mutterstute bei einer BBAG-Auktion. Denn Flamingo Island brachte gleich ein weiteres sehr gutes Pferd, den bedauerlicherweise unlängst eingegangenen Flamingo Star (Areion), einen mehrfachen Gruppe-Sieger in Deutschland und Frankreich. Die fünf Jahre alte Flamingo Rose (Areion) ist über Umwege in den Besitz des Gestüts Park Wiedingen gekommen und dort in der Zucht, sie ist sieglos geblieben.  Anschließend blieb Flamingo Island zweimal güst. Der zwei Jahre alte Flying Flamingo (Areion) wurde bei der BBAG-Jährlingsauktion für 100.000 Euro zurückgekauft, eine Jährlingsstute heißt Flamingo Love (Areion).

Die Mutter stammt aus einer erfolgreichen Park Wiedinger Linie, sie ist rechte Schwester der mehrfachen Gr. II-Siegerin und Gr. II-Vererberin Flamingo Road sowie Halbschwester des Gr. III-Siegers Flamingo Paradise (Rainbow Quest). Flamingo Roads Sohn Flamingo Fantasy (Fantastic Light), zweifacher Gruppe-Sieger, darunter im Idee-Hansa-Preis (Gr. II), steht als Deckhengst ebenfalls bei Ralf Paulick. Eine weitere Schwester, Flamingo Sea (Woodman), ist Mutter des Irish Derby (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Frozen Fire (Montjeu). Die zweite Mutter Fabula Dancer (Northern Dancer) hatte Helmut von Finck vor knapp dreißig Jahren über die IVA in Kentucky erworben, im Nachhinein ein exzellenter Kauf.

Das Stehvermögen, das Feuerblitz eigen ist, kommt natürlich von der mütterlichen Seite, Big Shuffle ist nicht zwingend für Steher bekannt, wobei es bemerkenswert ist, dass seine beiden Gr. I-Sieger, Turfrose und Feuerblitz auf höchster Ebene über jeweils 2000 Meter gewonnen haben.

28 Starts hat Feuerblitz absolviert, in drei Rennzeiten hatte er ein Rating von 96,5kg und mehr, das des letzten Jahres liegt noch nicht offiziell vor. Seine großen Stunden hatte er in Rom, wo er 2012 das Derby Italiano (Gr. II) und im Jahr darauf den Premio Roma (Gr. I) gewann. Auf seinem Konto stehen ansonsten noch Listensiege in Dresden, Hoppegarten und Straßburg, jeweils Zweiter war er im Preis von Europa (Gr. I), im Großen Preis von Bayern (Gr. I) und im Premio Roma (Gr. I). 

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