2010-09-25, Ascot, 5. R. - Queen Elizabeth II Stakes

Ein bemerkenswertes Rennen mit einem packenden Finish und es war schon erstaunlich, dass Frankie Dettori schon im Ziel seinen Jubel herausschrie. Den am Ende war es nur ein minimaler Abstand, der ihn mit Poet's Voice vom Zweitplatzierten Rip van Winkle trennte. Eine Nase war es, wobei der Godolphin-Hengst 50 Meter vor dem Ziel den Ballydoyle-Kontrahenten bereits zu überlaufen schien, dieser aber noch einmal anzog. Es war zweifellos eine Überraschung, aber Dettori gelang an diesem Nachmittag alles. Mit White Moonstone hatte er die Fillies Mile gewonnen, danach mit Redford ein mit rund 100.000 € für den Sieger dotiertes 1400-Handicap, eine Woche, nachdem sich das Paar den Ayr Gold Cup gesichert hatte. Der Erfolg auf Poet's Voice markierte somit einen Hattrick.

Im Vorfeld der Queen Elizabeth II Stakes war Canford Cliffs wegen einer leichten Atemwegsinfektion gestrichen worden. Favorit wurde Makfi, doch wie schon bei seinem einzigen anderen Ascot-Start blieb der Hengst blass und fand nie so recht ins Rennen. Vorjahressieger Rip van Winkle sah kurz wie der Sieger aus, doch den Angriff von Poet's Voice konnte er nicht kontern. Für diesen war es beim elften Start der fünfte Sieg. Zweijährig hatte er mit den Champagne Stakes bereits ein Gr. II-Rennen gewinnen können. Nach zwei weniger erfolgreichen Auftritten zu Beginn des Jahres, als er offensiv geritten wurde, stellte man ihn komplett um, ritt ihn mehr auf Warten. So gewann er zuletzt in Goodwood die Celebration Mile (Gr. II) gegen nur drei Gegner. In Ascot kam ihm sicher das Tempo entgegen, das der Ballydoyle-Pacemaker eingeschlagen hatte.

Für seinen Vater, den erstaunlichen Dubawi (Dubai Millennium), ist es nach Makfi und Happy Archer in Südafrika der dritte Gr. I-Sieger im ersten Jahrgang. Hinzu kommen vier Gr. II-, fünf Gr. III- und sechs Listensieger. Auch wenn die Decktaxen im kommenden Jahr mit ziemlicher Sicherheit weltweit gekürzt werden, ist dies bei dem in diesem Jahr für 20.000 Pfund in Dalham Hall aufgestellten Dubawi kaum zu erwarten. Die Mutter Bright Tiara hat zweijährig in den USA gewonnen. Sie hat noch vier andere Sieger auf der Bahn, darunter die mehrfach in Japan auf Gruppe-Ebene erfolgreiche Gold Tiara (Seeking the Gold) und die Listensiegerin Queen's Park (Relaunch), Mutter der mehrfachen Gr. III-Siegerin Gemswick (Speightstown). Bright Tiara ist Schwester des Brooklyn Handicap (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Chief Honcho (Chief's Crown). Die Familie, zu der auch der Gr. I-Sieger General Assembly (Secretariat) gehört, der in Deutschland als Deckhengst tätig war, ist bisher nahezu ausschließlich in Nordamerika erfolgreich gewesen.